


Aktuelle Single
Radioempfang
(x millhope)
Was tun, wenn einem das Programm nicht mehr gefällt? Die Ärzte haben es sich leicht gemacht: „Darum trete ich dein Radio ein!“ singen sie in „Radio brennt“. Jenny Thiele geht da doch etwas behutsamer vor – wenn auch mindestens genauso effektiv. „Radioempfang“ stellt die aktuelle Auskopplung aus ihrem neuen Album „Platz“ dar. In dem Song erfüllt sich übrigens dieses musikalische Match in heaven, von dem die ganze Platte ohnehin viel zu erzählen weiß: Millhope fungiert hier nicht nur als Producer, sondern tritt auch als hochoffiziell als Feature-Partner in Erscheinung. Herausgekommen ist ein unwiderstehlicher Flow, der vom ersten Moment an alles mitreißt, was nicht angeschraubt ist. Tanzbar, treibend, Autotune – in a good way, versteht sich. Aufregende Popmusik befeuert immer eine Selbstermächtigung, auch das ist hier zu spüren. „Radioempfang“ ist nicht weniger als ein Aufruf, den eigenen Sender zu übernehmen und sich nicht von ewigen Wiederholungen auffressen lassen. Ob damit das verkapselte Öffentlich-Rechtliche gemeint ist oder nicht doch viel eher das Neurowellengewirr im eigenen Kopf? Eigentlich egal. Dies ist ein Song-Info und kein Lösungsbuch. Und darin steht als letzter Satz: Hört nicht immer denselben inneren Monologen zu, sondern dreht euch neue Sender rein.
Text: Linus Volkmann
Picture: Dominic Baumann


About
Dass elektronischer Pop mehr sein kann als nur die Summe der einzelnen Teile, wissen alle, die sich schon mal in einen Diskokugel-Hit verliebt haben. Wie sehr man dieses Prinzip aber zur Meisterschaft bringen kann, dafür braucht es dann doch die Kölnerin Jenny Thiele und ihr neues Album „Platz“. Jenny Thiele … Basics Vor ihrem Fenster liegt Köln. Köln-Mülheim, wenn man es genau nimmt. Jenny Thiele liebt es hier, ein kreativer, aufgekratzter Kiez, der aber nie auf Stress aus ist. Köln at its best eben. Gebürtig in Dresden, aufgewachsen beschaulich mausig am Niederrhein, studiert in Benelux ist die Musikerin vor allem eines: Natural Born Künstlerin. Wo andere vielleicht über Zufälle oder Verstrickungen auf der Bühne landen mögen, gab es für Jenny Thiele nie einen Zweifel, nie die andere Option. Und wo andere zwischen Kunst, Life und Selbstvermarktung den Fokus verlieren, hat Jenny Thiele immer noch ein paar Tentakel übrig, um am liebsten noch ein neues Projekt anzuschieben. Jenny Thiele hat einen Crush auf das Zusammenlegen von Ideen und Ressourcen – sich inspirieren, sich ausprobieren. Mit Irene Novoa unterhält sie das Duo AnnaOtta – auf ihrer gemeinsamen musikalischen Forschungsreise emulieren die beiden hypnotischen Jazz mit elektronischen Mitteln, machen Avantgarde tanzbar. Und wie! Zudem sieht sich Jenny Thiele über viele Jahre fest (und zuletzt noch mal lose) verschaltet mit der Band Fortuna Ehrenfeld. Ja, genau, der charismatische Act mit dem Typ in Stola, Puschen und Schlafanzug. Das letzte Kommando. Allein durch Fortuna Ehrenfeld stieg Jenny Thieles Konzert-Count in schwindelerregende Höhen. 2022 erscheint dann endlich ihr eigenes Album „Killing Time“ – mit englischsprachigen Texten. Die begeisterte Resonanz, die ihr eigenes Songwriting im Außen auszulösen vermag, fühlt sich toll an. Denn obwohl sie schon immer Musik selbst schreibt, öffnet „Killing Time“ ganz neue Räume. Der reduzierte Sound lässt die emotionalen Singer-Songwriter-Stücke gleichermaßen pointiert wie sanft erscheinen. Jetzt kann es echt losgehen. Und so fungiert diese Platte auch als eine Art Schleuse. Jenny Thiele kann von diesem Punkt nun ihre eigene Legacy von all dem wuseligen Davor abgrenzen. Parole: Platz schaffen. Denn der ist nötiger denn je. Und zwar für ein Album, das 2025 erscheinen wird. Das erste richtig große Ankommen nach all den Aufbrüchen, heißt: „Platz“. Adrenalin! Text: Linus Volkmann
Discografie
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Booking
lioba@amadis.net
Label
contact@heyblau-records.com
heyblau-records.com
Jenny
mail@jennythiele.de
"PLATZ" PICTURE CREDITS:
konzept, location scouting, styling, photographie, retusche:
tom hagemeyer - tomhagemeyer.com
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